Zur frühen Mittagszeit landete unser Flieger in Neapel. Antonio, unser örtlicher Reiseleiter für diesen Tag, wartete schon auf uns. Koffer in den Bus und los ging die Stadtrundfahrt.
In Neapel leben knapp eine Million Einwohner und sie ist ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Süditaliens. Zunächst fuhren wir auf der Stadtautobahn. Schön ist was anderes. Wir sahen vor allem große Wohnkomplexe. Doch dann ging es Richtung Meer und das erste Panorama-Motiv bot sich uns.


Neapel und das Umland liegen förmlich auf einem Pulverfass - rechts im Bild, also westlich anschließend, liegt eine 13 km lange Caldera, die Campi Flegrei (brennende Felder). Sie werden von ca. 40 kleinen und größeren Vulkankratern geformt, unter anderem dem Solfatara. Auf unserer Reise stand kein Besuch auf dem Plan, jedoch war ich vor einigen Jahren auf der Lateinkursfahrt dort und war sehr beeindruckt. Mal sehen, ob ich die Motivation aufbringe, die schon eingeklebten Analogfotografien einzuscannen. Ansonsten kann ich euch nur empfehlen, den Phlegräischen Feldern einen Besuch abzustatten, solltet ihr mal dort sein.
Auf der anderen Seite Neapels (auf diesem Bild nicht zu sehen) thront der Vesuv bedrohlich über dem Golf. Links am Horizont könnt ihr die Silhouette von der Insel Ischia sehen, ebenfalls vulkanischen Usprungs.
Durch engere Straßen ging es runter ans Meer, wo wir Mittagspause machten.


Ein seltenes Bild in Neapel: eine sehr breite Fußgängerzone, die Via Partenope. Das war nicht immer so, aber die Neapolitaner sind sichtlich froh über die Änderung. Große und kleine Seifenblasen fliegen durch die Luft, Inline-Skater ziehen vorbei, eigenartige Tretfahrzeuge rollen auf der Straße, Restaurants, in denen sich Einheimische und Touris was gönnen oder einfach Menschen die die Straße anscheinend mehrmals auf und ab gehen. Wir begegneten manchen Menschen nämlich mehrmals. Oder lag es an uns? Wir gingen auch zweimal die Flaniermeile auf und ab...egal^^
Danach begaben wir uns ein Stück ins Stadtinnere. Die Gassen wurden wieder enger. Man kann einige historische Bauten und Kulturdenkmäler sehen. So wurde die Altstadt 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Die Italiener sind ein sehr geselliges Volk und auch Antonio ist ein bunter Hund. Er kennt viele Leute, viele kennen ihn. Er zeigt uns den neapolitanischen Glücksbringer, das Corno, welches vor dem Bösen Blick bewahren soll und eine dortige Gebäck-Spezialität: Sfogliatelle. Diese Blätterteig-Muschel mit Ricottafüllung solltet ihr bei Gelegenheit kosten - hmm. Außerdem gingen wir an der Pizzeria Brandi vorbei - eine der Besten der Stadt. Hier hat die Pizza Margherita ihren Ursprung.

Die Antike Pizzeria Brandi bewahrt noch immer ein Dokument des Junis 1889 auf, unterschrieben "Ihr Ergebener Galli Camillo, Hauptküchenchef des Königlichen Hauses", in dem Ihre Gnaden Raffaele Esposito, der Pizzeria "Pietro e Basta Così", für die Arten von Pizza, darunter die berühmteste "Tomate und Mozzarella", gedankt wird, die für Ihre Majestät die Königin Margherita bereitet und von Ihr, wie der Text unterstreicht, ausgezeichnet gefunden wurde.
Die Pizza mit Tomate und Mozzarella wurde also von dem Pizzabäcker Raffaele Esposito "Pizza Margherita" genannt, der Name unter dem sie bis zum heutigen Tag weltbekannt ist.


Was ich  noch von der damaligen Lateinfahrt gut in Erinnerung habe, ist die Jesuitenkirche Gesù Nuovo. Nie hätte ich erwartet, dass hinter solch einer unspektakulären Fassade, solch prunkvolle Innenausstattung stecken könnte!
Wie gesagt gibt es viel Kultur zu erleben wenn man mag, aber die Plätze, welche Antonio uns zeigte, langten für den Tag. Ich sehnte schon der Fahrt zum Hotel entgegen, die auch nochmal eine gute Stunde dauerte und uns an der Steilküste der Sorrentinischen Halbinseln entlang führte.

 Hier kommen noch ein paar Impressionen von Neapel in schwarz- weiß.
 
Auf der Stadtautobahn. Die Vesuv-Spitze in Wolken gehüllt.
Auf besagter Flaniermeile mit Blick zum Castel dell’Ovo und dem Vesuv.


Palazzo Reggia di Capodimonte. Der ehemals königliche Palast beherbergt heute ein Museum.
Piazza del Plebiscito
Galleria Umberto I.
Arrivederci Napoli, buona sera Massa Lubrense und Hotel.
Mehrmals besucht Goethe Sorrent. In seiner "Italienischen Reise" schrieb er:

Rom sei der Platz zum Studieren, Sorrent aber sei der Ort zum Vergnügen. Hier vergesse man sich und die Welt.
Weiter schreibt er:
"Wenn ich Worte schreiben will, so stehen mir immer Bilder vor Augen des fruchtbaren Landes, des freien Meeres, der duftigen Inseln, des rauchenden Berges, und mir fehlen die Organe, das alles darzustellen."

Kampanien 2013


Ich bin kein Mensch der geflügelten Worte, doch kann Goethes poetisch schwärmerischen Ausführungen gut nachvollziehen. Besonders die Sorrentinische Halbinsel ist sehr malerisch und Capri ist nicht nur topografisch das i-Tüpfelchen, wie ich finde. Ich war nun zwei Mal dort und konnte verschiedene Eindrücke mitnehmen.


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  • Und hier ein paar zusammen gewürfelte Impressionen unserer Reise.

    Das erste Mal Fliegen - wie aufregend!
    Motorroller - die bevorzugten Verkehrsmittel. Es gibt sogar spezielle Parkbegrenzungen.
    Überall zu sehen: flatternde Wäsche an den Balkonen.
    Ständige Begleiter: Geckos. Als morgentlicher Besuch am Balkon...
    ... oder zumeist scheue Wegbegleiter.
    Steilküsten
    ...und ebenfalls gern gesehen: Schirmpinien (hier am Piazza von Ravello vor dem Drachental)
    ...wenn sie nicht ihre fetten Kaventsmänner auf ahnungslose Touristen loslassen... :-0
    Außerdem prägen weite Olivenhainen die Gegend.
    Zur Ernte werden die Netze gespannt und die Bäume ordentlich gerüttelt.
    Und immer wieder den Blick zum Vesuv...
    ...oder der vielbesungenen Insel Capri.
    Zur richtigen Zeit am richtigen Ort - Abendstimmung am Hafen von Massa Lubrense.
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