Nachdem wir fast zwei erholsame Tage am Lac de Ste-Croix verbracht haben, wollten wir nun auch die Verdonschlucht sehen. Schließlich hat man vom See schon einen tollen Blick auf die Felswand, die sich in der Ferne erhebt. Da wird man neugierig...
Erst einmal machten wir jedoch Halt an der Stelle, wo der See in die Schlucht übergeht. Dort kann man sich Tretboote, Kanus und Kajaks ausleihen und in die mächtige Schlucht hineinfahren. Das Wasser ist wunderbar türkis und an dieser Stelle so warm, dass Manche "über Bord gingen" und ein kühles Bad nahmen.


Danach ließen wir einige Höhenmeter hinter uns und hatten nochmal einen schönen Blick über den See. Nun hieß es für R. wieder, das Wohnmobil sicher durch die kurvenreiche und enge Straße zu bringen. Auch für mich als Beifahrerin war das irgendwann anstrengend, man fühlt ja irgendwie auch mit, aber die spektakulären Ausblicke über die Schlucht sind einfach toll. Mit Motorrad, Auto mit Panoramadach oder Caprio ist es sicherlich noch beeindruckender.


Wir nahmen die D952 Richtung Castellane. In dem kleinen Örtchen La Palud-sur-Verdon zweigt die
Route des Cretes - ein wohl spektakulärer Rundkurs - ab. Wir sind dort nicht langgefahren. Mir wäre auch so, als stand da ein Schild mit Begrenzung für Höhe und Breite des Gefährtes. Ob wir mit unserem WoMo überhaupt da lang gedurft hätten, weiß ich nicht. Jedenfalls sind wir weiter bis zum Point Sublime. Dort ist ein Parkplatz, der recht gut gefüllt war, ein Restaurant und kleinere Buden in denen man Ansichtskarten und ähnliches kaufen kann. Wenn man über Felsen und Geröll läuft, erreicht man schon bald eine Aussichtsplattform, von der man einen schönen Ausblick in die Schlucht hat.


Vom Point Sublime sollte auch der bekannteste Wanderweg Sentier Martel beginnen. Aber wo genau beginnt dieser Weg? Von der Straße aus ging ein winziger, steiler Weg bergab. R. protestierte, aber auch ich war nicht angetan. Es war ziemlich warm und unser WoMo mussten wir etwas unglücklich am Straßenrand parken. Irgendwie alles nicht so prickelnd. Etwas gefrustet fuhren wir weiter Richtung Castellane. Doch nach ein paar Kurven vom Point Sublime aus biegt scharf nach rechts ein Weg ab. Die Rettung! Es ist eine Art Sackgasse mit Wendemöglichkeit am Ende. Am Rand der Straße finden einige Fahrzeuge Platz zum Parken und von dort aus hat man auch einen viel angenehmeren Einstieg in die Schlucht.

Den Sentier Martel kann man auch in entgegengesetzter Richtung gehen. Vom Chalet de la Malin auf der Route des Cretes beginnend steigt man in die Schlucht hinab. Wenn man vor hat den ganzen Weg (etwa 14km) zu gehen, so wird diese Richtung empfohlen, da der Aufstieg zu La Malin sehr anstrengend sein soll. Problem ist allerdings, dass der Sentier Martel kein Rundweg ist. Man muss sich also eine Rückfahrt zum Ausgangspunkt organisieren.
Wenn man mit Kindern unterwegs ist und/oder nicht den ganzen Weg gehen möchte, kann ich empfehlen vom Point Sublime zu starten und nach Belieben wieder umzukehren. Der erste Teil ist durch zwei lange stockdunkle Tunnel sehr interessant. Taschen- oder Stirnlampe nicht vergessen;)



Den Rest des Tages verbrachten wir auf einem der zahlreichen Campingplätze. Weiter oben ist der Verdon übrigens eisig kalt. Als wir dort waren, haben sich nur die hartgesottenen Männer reingetraut:)
Die Verdonschlucht hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ist auch mein persönliches Highlight unseres Roadtrips durch Südfrankreich. Sowas hätte ich hier nicht erwartet...


Hallo ihr Lieben,

oh man, was soll ich sagen... die Vorweihnachtszeit rauscht an mir vorbei und irgendwie lässt mich dieses jährliche Spektakel kälter als sonst schon. Und überhaupt schlägt mir das Grau draußen auf's Gemüt. Von Winterdepression will ich nicht reden. Dieses Wort hat so etwas negatives, fast schon bedrohliches. Ich weiß ja was ich dagegen tun könnte: raus gehen an die Elbe, mit Kamera oder ohne, Gute-Laune-Musik hören.... Aber von Zeit zu Zeit liebe ich diese Melancholie und gebe mich ihr hin.

Am Wochenende hatte ich eine ganz spezielle Aufgabe vor mir: eine Seite für das Bloggerpoesiealbum der Fahrradfrau gestalten. Schöner Nebeneffekt: etwas völlig anderes zu machen als sonst, bringt frischen Wind ins geschundene Wintergemüt. Und dieses Poesiealbum bringt einfach ein Lächeln ins Gesicht. Es machte mir unglaublich Spaß darin zu stöbern. Die Bastelutensilien, die sich ebenfalls im Päckchen befinden, mussten natürlich auch begutachtet werden. Schließlich brauchte ich noch Inspiration für meine Doppelseite.


Kennt ihr eigentlich noch diese Poesiealben? Ich meine die "richtigen" Alten, die jetzt wohl schon leicht angestaubt in so mancher Schublade liegen. Die, in denen man sich kreativ auslassen konnte und den Besitzern etwas mit auf den Weg gab. Schon als meine Zeit für solche Bücher war - in der Grundschule - , lösten Freundschaftsbücher die eigentlichen Poesiealben immer mehr ab. Diese gleichten eher einem hübsch gemachten Fragebogen und hatten mit dem eigentlichen Poesiealbum nicht mehr viel gemein. Umso mehr war ich von diesem Poesiealbum angetan!



Nun aber zu meiner Seite...



In meiner Melancholie sprach mich die Karte an, welche ihr auf der rechten Seite seht. Ende November war ich wieder in der Fotoakademie Dresden zu einem Workshop. Von einem Fotoshooting hatte Felix Krull noch so viele gedruckte Karten, dass er ein paar an uns verteilte. Diese war eine davon. Trotzdem wollte ich den Blick ins Positive verdeutlichen. So fällt die linke Seite freundlicher aus mit zwei Herzen, eines davon aus einem Atlas geschnitten mit einer kleinen Insel, einer Meeresschildkröte und schönen Blautönen.



Als ich die Utensilienbox öffnete, fiel mir sofort der weiße Stoff ins Auge. Ich entschied mich, darauf etwas zu schreiben, was schwieriger war als ich zuerst dachte. Aber ich denke es hat sich gelohnt. Es gibt dem ganzen irgendwie Plastizität. Sagt man das so? Ich hoffe ihr wisst was ich meine;) Mir gefällt es zumindest.
Die Textstücke sind Zeilen aus einem Song von Pothead. Für mich ein motivierender Gute-Laune-Song, der den Blick nach vorn richtet. Wenn ihr mögt hört mal rein:

 
 
 
Wenn ihr nun neugierig geworden seid und mehr über dieses Poesiealbum wissen wollt, dann schaut mal bei der Fahrradfrau vorbei. Dort könnt ihr auch alle anderen Einträge sehen, wobei es natürlich schöner ist, das gute Stück Nostalgie in den eigenen Händen halten zu können;)

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Fahrradfrau, dass ich dabei sein durfte!


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