Bis vor einigen Wochen spielte ich mit dem Gedanken eine Blogparade mit dem Thema Reisefotografie zu starten. Es sollte meine erste Parade werden, was richtig Tolles, aber mein Perfektionismus schlug mal wieder zu und so wurde garnichts.

Nun, was soll ich sagen: Wenn du es nicht machst, macht es ein anderer und der macht's richtig gut...

Und so läuft seit Mitte November bei Melanie & Thomas von reisen-fotografie eine Blogparade mit Bilderwettbewerb und Gewinn in Form einer Spende. Da bleibt mir nur noch mitzumachen und das mache ich liebend gern;)


*Welche Kamera und Objektive nutze ich auf Reisen?

Meine einzige Kamera die ich besitze: die Panasonic Lumix DMC-G3. Da ich ein Smartphone der "ersten Generation" besitze, dort die Bildqualität einfach schlecht ist und ich zu meinem Handy keine Beziehung pflege, wie es heutzutage gang und gäbe ist, nutze ich dieses für Bilder überhaupt nicht. Als Alternative für Schnappschüsse spiele ich mit dem Gedanken mir eine GoPro zuzulegen.

Mein Immerdrauf Lumix G 20 mm f1.7 Pancake entpuppte sich überraschenderweise auch auf Reisen als perfekt. Ich hatte wirklich meine Zweifel, ob eine Festbrennweite auch auf Reisen taugt, wo es doch extra Reiseobjektive mit Megazoom gibt. Aber da ich seit einer Weile auf den Geschmack von Festbrennweiten gekommen bin, nicht das Ziel habe Wildtieren aufzulauern und der Meinung bin, dass die Beine der beste Zoom sind, hat es zumindest in Frankreich super funktioniert.
Über die Lichtstärke dieses Objektivs war ich besonders während einer Höhlenbesichtigung glücklich, denn so konnte ich aus der Hand brauchbare Fotos machen.

Sicherheitshalber hatte ich noch mein Kitobjektiv dabei, denn auch die Objektive von Systemkameras fallen nicht sonderlich schwer ins Gewicht. Ich habe es aber schlichtweg nicht gebraucht.


Wie handhabt ihr das eigentlich mit dem Objektivdeckel? Ich finde die Dinger total nervig und habe mich als Schutz für die Kombi UV-Filter und Gegenlichtblende entschieden.



 *Wie sieht es aus mit zusätzlicher Ausrüstung (Stativ, Blitz, einen speziellen Rucksack...)?

Minimalistisch.
Stativ nehme ich auf jede Reise mit. Es lag bis jetzt aber nur auf dem Zimmer oder im Auto. Ich nehme mir jedes Mal vor, bei Nacht zu fotografieren und mich mit Langzeitbelichtungen zu beschäftigen. Problem ist, dass Mitreisende etwas ... ja, unpraktisch sind, wenn es um's Fotografieren geht. Es stört meinen Reisekumpanen wenn längere Pausen für ein Foto eingelegt werden müssen und es stört mich, dass es dem anderen stört. Außerdem ist ein Stativ sehr unhandlich. Wenn es die Situation ermöglicht, lege ich die Kamera auf einem Geländer oder ähnlichem ab.

Blitz. Never. Auch der interne Blitz bleibt schön unter seinem Verdeck. Ich arbeite am liebsten mit available Light.

Kamera - Rucksack besitze ich nicht. Wenn ich wandern bin, nutze ich eine stinknormale Kamera-Umhängetasche mit integriertem Regencape. Wenn ich in der Stadt oder auf kurzen Touren unterwegs bin, nutze ich die Kalahari Orapa K-21 (ich habe die schwarze Variante) Sie sieht nicht so nach Kameratasche aus und Portemonnaie, Getränk und anderer Kram passen auch super rein.

... joah, ansonsten das Übliche: 2 Akkus, 2 Speicherkarten (da ich nun zusätzlich in RAW fotografiere, werde ich demnächst noch eine 3. kaufen) und Brillenputztuch. Ein ND-Filter steht noch auf meiner Wunschliste - irgendwann muss das mit der Langzeitbelichtung ja mal klappen:)


*Bilder von unterwegs bearbeiten und/oder veröffentlichen?

Nö. Die Zeit ist mir dazu schlichtweg zu schade. Ich will so viel wie möglich vom bereisten Land sehen. Social Networking wird auf ein Minimum runtergefahren. Wenn ich "gut bin", schaue ich mir Abend im Bett die letzten Fotos über das Display an, lösche höchstens mal ein völlig misslungenes Bild, aber das frisst Akku. Also mache ich auch das selten. Bearbeitet wird in Ruhe zu Hause.


*Wie sichere ich die Aufnahmen?

Auf der Reise nur auf den Speicherkarten. Zu Hause dann auf PC und externer Festplatte, wobei die letzte Aktualisierung auch schon lang her ist. Ohje, ich lebe riskant.... das werde ich gleich mal nachholen^^


So ihr Lieben, viel Geschreibsel. Es wird Zeit für ein Bild und da komme ich auch schon zum Bilderwettbewerb. Was habe ich mir den Kopf zermartert. Es gibt einige Reisebilder, die mir unheimlich gefallen, aber die Wahl fiel auf dieses:


Was macht ein gutes Urlaubsbild aus? Sommer, Sonne, Strandfeeling? Eine Möglichkeit. Da das nicht meine bevorzugte Urlaubsart ist, dachte ich an ein Erlebnisbild - ein Gipfelbild, eine Bootsfahrt oder ähnliches. Aber was mich am Urlaub mindestens genauso reizt, sind die stillen Momente, die man auf ganz besondere Weise erlebt. Momente für die man sich im Alltag viel zu wenig Zeit nimmt.

Dieses Bild ist schon etwas älter und noch mit meiner popeligen Kompaktkamera entstanden. Wir kamen pünktlich zur beginnenden Dämmerung am idyllischen Fischerhafen von Bagenkop an. Dieser befindet sich auf der dänischen Insel Langeland. Wer mehr Eindrücke sehen möchte kann hier vorbei schauen.

Falls ich gewinnen sollte, möchte ich das Geld gerne dem Projekt Hilfe für polnische Notfelle zugutekommen lassen. Hundedame Cola kommt ebenfalls aus einem polnischen Tierheim und wurde vom Tierschutzliga-Dorf liebevoll versorgt, bis meine Familie sie zu sich nahm.


Vor ein paar Tagen entdeckte ich den schönen Blog "Ferngeweht" von Sabine. Nicht nur den Blognamen finde ich poetisch gewählt, sondern auch die aktuelle Blogparade gefällt mir, sodass ich heute Zeit finde, ein paar Zeilen dazu zu schreiben.



Zum Einen kenne ich das Fernweh, das wortwörtlich "weh" tut und das ich als belastend wahrgenommen habe. Ich zog um und fing nach meiner Ausbildung an zu arbeiten. Im Prinzip war alles soweit in Ordnung, aber irgendwas machte mich sehr unzufrieden. Ich fühlte mich im Alltag nicht wohl und dachte ununterbrochen an meine ersten beiden Reisen Irland und Italien. Wir buchten eine einwöchige Reise und ab da war ich mit den Gedanken schon im Urlaub. Statt bewusst wahrzunehmen und zu schätzen, was mich hier umgab, war ich gedanklich in warmen Gefilden. Auf Dauer kein schönes Gefühl...


Ein paar Monaten nach dieser Reise änderte sich das aus unergründliche Weise. Irgendwas tief in mir hatte dieses Gefühl satt. Es fühlte sich langsam an, als hätte ich ein Stück meines Seelenfriedens zurück. Ich sah mein Leben mit anderen Augen. Vieles ist einfach nur eine Einstellungssache. Man kann am Status quo immer was zum rumnörgeln finden, aber was wäre die Alternative? Auswandern? Ein digitaler Nomade werden? Für mich keine Option. In anderen Ländern wäre es mir dauerhaft zu warm oder zu kalt, es herrscht vielleicht Armut, von den Hürden sich in einem anderen Land oder gar einer ganz anderen Kultur ein Leben aufzubauen mal ganz zu schweigen. Ich fühle mich wohl hier und bin der Meinung, dass im Allgemeinen zu viel gemeckert wird, anstatt dankbar zu sein, was man hat.


Bin ich nun frei von Fernweh? Mitnichten, aber es ist nun eine schöne Form - die Neugier Neues zu sehen, irgendwo auf einer ruhigen Insel die Seele baumeln zu lassen, mich von der Natur begeistern zu lassen. Fernweh heißt für mich nicht mehr zwangsläufig aus dem Alltag auszubrechen zu wollen, sondern vor allem die Sehnsucht etwas tolles fernab zu erleben, erhabene Momente zu genießen, wie auf einem Gipfel zu stehen und zu entschleunigen, der hektischen Gesellschaft den Rücken zuzukehren.
In meiner Freizeit denke ich oft ans Reisen, welche Länder ich als nächstes sehen könnte. Ich lese gern Reiseblogs, bearbeite ab und an meine Reisefotos, schaue an unsere Europakarte an der Wand, öffne Google Maps und bastle gedanklich an möglichen Roadtrip-Routen. Ich gehe gern in die Globetrotterfiliale und nehme an Veranstaltungen teil, wie der Globe Welt oder der E.O.F.T. um mich an den Abenteuern anderer zu erfreuen und ein bisschen mitzuträumen.
Bei alle dem huscht mir oft ein leichtes Lächeln über das Gesicht und tief in mir fühle ich ein Kribbeln. Meine nächste Reise kommt bestimmt und bis dahin mache ich das Beste aus dem Winter und genieße das hier und jetzt.


*content & photography are copyright © Melanie H. * Social Media Icons by Web Treats ETC*. Powered by Blogger.